Geht man nach den aktuellen Modellen des US-amerikanischen Wetterdienstes (NOAA) macht sich mit Blick auf die nächsten Tage und Wochen schon so etwas wie Ernüchterung breit: Sollte der Mai nach einer älteren Modellrechnung erst zu warm ausfallen, steht er jetzt schon nur noch bei „normal“. Beim April war es bereits ähnlich.

„Wie es in April und Maien war, so wird das gesamte Jahr“ - eine der Bauernregeln, die von der Witterung im April und Mai auf das restliche Jahr und somit auch den Sommer hinweisen sollen. In vielen Jahren bewies die genannte Regel bereits, dass sie halten kann was sie verspricht. Sollte dies auch 2023, also nach einem zu kühlen April und Mai der Fall sein, könnte auch der diesjährige Sommer in diese Kerbe schlagen – also tendenziell zu kühl werden. Das deuten auch die aktuellen NOAA-Modellläufe an.

Auf den Punkt gebracht: Wer erwartet, dass der Sommer 2023 in die Fußstapfen des Sommer 2022 treten wird, könnte am Ende herb enttäuscht werden. Europaweit, etwa im Mittelmeerraum, mag das anders aussehen; in Deutschland dagegen könnte in diesem Jahr die Erholung der Natur dem Freizeitwert zuvorkommen. Eine eindeutige Prognose ist zum jetzigen Zeitpunkt natürlich noch nicht möglich, vielmehr handelt es sich hier um eine Tendenz. Zumal in den kommenden Monaten, wahrscheinlich aber erst in Richtung Herbst/Winter, auch die Wetteranomalie El Niño an Relevanz dazugewinnen wird, die Karten also nochmals neu gemischt werden könnten.

Die für viele enttäuschenden Aussichten schlagen sich auch schon am langen Maiwochenende nieder: Zwar ist es mit Temperaturen um 15 bis 19 Grad bereits etwas wärmer als aktuell, es wird am Sonntag aber wohl eher der „(Regen-)Tanz in den Mai“ werden. Der Maifeiertag kommt dann zum Teil mit gar nicht mehr frühlingshaften 10 bis 13 Grad daher, dazu gibt es viel Nässe von oben – vor allem in der Mitte und im Süden Deutschlands.