Lawinenlagebericht Bayern

Lawinenbericht, 26.04.2013

Lawinenlagebericht
für den bayerischen Alpenraum
Freitag, 26.04.2013, 07:30 Uhr

Durch die milden Temperaturen und die Durchfeuchtung der Schneedecke sind bereits ab den späten Vormittagsstunden Selbstauslösungen von Nassschneelawinen bis in die Hochlagen hinein möglich. Oberhalb von 2400m sind kammnah kleinräumige Triebschneeansammlungen erhalten geblieben.

Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht im bayerischen Alpenraum eine mäßige Lawinengefahr.

Mit tageszeitlicher Erwärmung und Sonneneinstrahlung nimmt bereits am späten Vormittag die Selbstauslösungsaktivität nasser Lockerschnee- und Schneebrettlawinen bis in die Hochlagen hinein zu. Vor allem dort, wo es in der Altschneedecke bereits Risse und Spalten gibt und auf steilen Grashängen können Gleitschneelawinen vereinzelt auch größere Ausmaße einnehmen. Aus steilen, felsdurchsetzten Hangpartien hoher Lagen ist mit oberflächlichen Lockerschneelawinen zu rechnen. Die Möglichkeit von Wechtenabbrüchen in Kammnähe beachten.

Daneben ist oberhalb 2400m im extremen, schattseitigen Steilgelände sowie in steilen Rinnen älterer Triebschnee erhalten geblieben, der noch bei großer Zusatzbelastung gestört werden kann.

Schneedecke:
Durch das frühsommerliche Wetter schmilzt die Schneedecke im bayerischen Alpenraum rapide ab. Sonnseitig ist sie bis 1800m, schattseitig bis 1300m weitgehend ausgeapert. In mittleren Lagen ist die bis zum Boden durchfeuchtete, kompakte Altschneedecke bereits am Morgen oberflächlich weich. Selbst in den Hochlagen ist die stabile Altschneedecke am Morgen oberflächlich nur leicht verfestigt und firnt schnell auf. Mit den milden Temperaturen und aufkommendem Föhnwind setzt sich die Durchfeuchtung der Schneedecke bis in die Hochlagen hinein fort, was mit Festigkeitseinbußen verbunden ist. Im schattseitigen, kammnahen Steilgelände oberhalb 2400m sind kleinräumige Triebschneeansammlungen erhalten geblieben, die noch störanfällig sind.

Hinweise und Tendenz:
Heute zieht im Tagesverlauf von Westen her Bewölkung auf, einzelne Schauer sind möglich. In den Hochlagen weht zunehmender Föhnwind. Die Temperaturen liegen tagsüber in 2000m bei +12 Grad. Am Wochenende ist es unbeständig. Die Frühjahrsverhältnisse halten an. Bis in die Hochlagen hinein bleibt der mit tageszeitlicher Erwärmung und Regen verbundene Festigkeitsverlust der Schneedecke zu beachten.

Gefahrenstufen regional
Z-o: oberhalb 2400m - kleinräumig Triebschnee
Z-u: unterhalb 2400m - Nassschneelawinen

Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Herausgeber:
Lawinenwarnzentrale
im Bayerischen Landesamt für Umwelt

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